Freitag, 24. September 2010

Wie spekulative Gier potentiell tötet

Am Wochenende habe ich bei meinen Eltern am Fernseher herumgezappt und bin in einem Börsenkanal hängen geblieben. Es ging um Investitionen in Rohstoffe. In dem Kanal wurde tatsächlich propagiert, daß man wegen der ausfallenden Weizenexporte aus Russland in Reis investieren sollte. Denn die armen Bangladeshis müssten wegen der Weizenknappheit mehr Reis importieren, wodurch der Reispreis steigt. Es ist nicht zu fassen. Jetzt sollen die Wohlstandsbürger den Reispreis weiter hochtreiben und daran verdienen. Daß dadurch wahrscheinlich ein paar Kinder in Bangladesh mehr an Mangelernährung sterben, interessiert offenbar niemand.

Zu solchem Verhalten wurden sie ja auch schon durch Journalisten der Springerpresse konditioniert. Hier ( Klick ) wird "Gier ist gut" propagiert und zur theoretischen Rechtfertigung Mandeville herangezogen (Diskussionsbeitrag von Alan Posener weiter unten). Mandeville propagiert nicht nur Straftaten und Krieg zur Erreichung egoistischer Ziele. Mandeville lehnt auch Bildung für weite Kreise der Bevölkerung ab. Man kann sie ja dann besser ausbeuten. Es ist entsetzlich, welch gefährlicher Mob in dieser Republik weithin den Ton angibt.

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