Sonntag, 23. Mai 2010

Die Bank, die Gottes Werke verrichtet, steht unter Verdacht (Krisenursachen Nr. 5)

Letztes Jahr hat CEO Lloyd Blankfein von Goldman Sachs (die führende Investmentbank der Welt, die exzellent international mit der Politik vernetzt ist) verkündet, daß die Bank Gottes Werke verrichtet. Jetzt steht die Bank unter Verdacht betrügerisch am Markt agiert zu haben. Sie soll zusammen mit dem Hedgefond Paulson Bündel minderwertiger Kredite geschnürt und mit guten Ratings versehen teuer verkauft haben. Anschliessend soll der Hedgefond Verträge abgeschlossen haben, die dann profitabel werden, wenn solche Bündel im Wert verfallen.


Siehe: http://www.focus.de/finanzen/finanz-news/goldman-sachs-us-boersenaufsicht-wirft-investmentbank-betrug-vor_aid_499378.html


Übrigens habe ich es schon seit 2005 gesagt, daß die Bündelung von minderwertigen Krediten zu hochwertigen Finanzprodukten nicht funktionieren kann. In der Theorie werden solche Bündel in z.B. 4 Tranchen aufgeteilt. Mit Zins- und Tilgungseinnahmen wird zuerst die erste Tranchen bedient, anschliessend die 2., dann die 3. und das was übrig bleibt, kommt der 4. Tranche zu. Die erste Tranche bekommt von Rating-Agenturen Bestnoten, weil ja tatsächlich so gut wie kein Risiko besteht, denn es fallen auch bei minderwertigen Krediten weniger als 75% aus. Die Frage ist nur: Wer übernimmt eigentlich das Risiko und die Verluste für die 4. Tranche, wo nahezu sicher das Geld verbrennt? Offensichtlich sind das u.a. unsere Landesbanken, denn diese nehmen existenzbedrohende Wertberichtigungen auf diese Kreditbündel vor. Bei exzellent benoteten ersten Tranchen dürfte das eigentlich nicht passieren ;) .

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